Abstract / Zusammenfassung


Abstract (deutsche Version siehe unten)

Scenic Panner is a Audio-Video Performance, which we showed in 2007 at the Ars Electronica in Linz, at the Kammerspiele in Munich and in 2006 at the Maxim Gorki Theatre in Berlin. Its visual center is generated by urban landscapes – travelling shots of landscapes moving continuously over multiple projections. This inventory of metropolises comprises numerous objects photographed in Chicago, Berlin and Munich and will be extended continually over the time.

The diversity of objects is important since it is through their combination and repetition that fascinating and subliminal statements are developed. The contrast of industrial buildings and artificially populated landscapes, places appearing strange or familiar, and streets lively or abandoned, create another view of the urban surroundings in which we move day in day out.

Musical improvisation directs the panorama whose content is formally defined by us, the authors. The musicians are tourists in our artificial world, whose form they experience the first time during the live interpretation. Music is the dominant steering force but at the same time it is at the mercy of the aesthetics and form of the projection. The result is an interaction between the Scenic Panner and the musicians: on one hand the appearance of the images represent the music and on the other the musicians are influenced by the images.

Scenic Panner is neither band nor visual, but rather between. A mechanism programmed by us creates the set up for the musical dialog. The basic parameters are defined manually according to a specified dramaturgy, the computer does the fine-tuning autonomically and semi-intelligent. Through musical improvisation the material is experienced and developed. Although the musician starts from a known position, he is not shielded from surprises on his musical journey. He can rely on the steady movement of images and the prearranged mood — but individual tones will be transformed differently into images, performance to performance, so each performance keeps its unique form.


Zusammenfassung

Scenic Panner ist eine Musik-Bild-Performance, die wir 2007 an der Ars Electronica, an den Kammerspielen in München und im Jahr zuvor am Maxim Gorki Theater in Berlin erfolgreich aufführen konnten. Der visuelle Kern bilden generierte Stadtlandschaften, die—einer Kamerafahrt gleich—stetig über eine Mehrfachprojektion ziehen. Dieses Metropolen-Inventar besteht aus unzähligen in Chicago, Berlin und München fotografierten Objekten und soll von uns fortlaufend erweitert werden.
Die Vielfalt der Objekte ist wichtig, denn in der Kombination liegt der spannende Moment. Der Kontrast von Industriebauten und künstlich arrangierten Naturlandschaften, von Orten, die befremdlich oder vertraut wirken, von belebten und verlassenen Strassenzügen erschafft einen anderen Blick auf das urbane Umfeld, in dem wir uns tagtäglich bewegen.
Die musikalische Improvisation steuert das Panorama, dessen inhaltliche und formale Ausgangslage wir als Autoren und festgelegt haben. Die Musiker sind “Touristen” unserer Kunstwelt, deren Form sie erst im Verlauf der Interpretation erfahren können. Das Spiel ist dominante Steuerinstanz und zugleich der Bildästhetik ausgeliefert. So entsteht eine Interaktion zwischen dem Scenic Panner und den Musikern; die immer wieder neu entstehenden Bilder repräsentieren die Musik und die Musiker werden wiederum von den Bildern beeinflusst.
Scenic Panner ist weder Band noch Visual, sondern das, was dazwischen entsteht. Eine von uns präparierte Maschine bildet die Ausgangslage für die musikalische Auseinandersetzung. Die grundlegenden Parameter sind dramaturgisch definiert, die Feineinstellung erfolgt durch den Computer. In der musikalischen Improvisation muss das Material erfahren und erarbeitet werden. So geht der Musiker zwar von Vorwissen aus, ist aber vor Überraschungen nie gefeit. Er kann sich auf die stetige Bewegung des Bildes und auf die vereinbarte Grundstimmung verlassen, aber der einzelne Ton wird von Auftritt zu Auftritt anders ins Bild gesetzt. Dadurch wird jede Performance einzigartig.
In vorliegender Skizze wird im ersten Abschnitt das Konzept der Arbeit und die Idee der musikalischen Zusammenarbeit beschrieben. Der Mittelteil bezieht sich dann auf die konkrete technologische Weiterentwicklung des Scenic Panners. Im letzten Teil wird das Ziel der Weiterentwicklung definiert: eine internationale Kollaboration mit Musikern, verdichtet auf eine zweimonatige Welttournee.